10 Jahre nach Kyrill - Was von den Verwüstungen blieb

Zehn Jahre nach dem Orkantief "Kyrill" ist von der Schneise, die der Sturm durch den Nationalpark Harz schlug, nicht mehr viel zu sehen. "Die Flächen haben sich verwachsen", sagte Friedhart Knolle vom Nationalpark. Von einem Schaden habe man ohnehin nicht sprechen können, sagt der Geologe und Naturschützer, "ein Nationalpark ist kein Wirtschaftsforstamt".

Rund 80.000 Festmeter Holz waren dem Orkan vor zehn Jahren allein im Nationalpark Harz zum Opfer gefallen. Unzählige geknickte oder entwurzelte Bäume lagen oder türmten sich damals am Boden.

Die Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA) registrierten Schäden in Höhe von 13,6 Millionen Euro, 10.500 gemeldete Versicherungsfälle betrafen vor allem Wohngebäude, Hausrat und Autos.

Besonders stark wütete der Sturm in Wittenberg. Im Stadtteil Klein-Wittenberg hinterließ er erhebliche Zerstörungen. 28 kaputte Dächer, 170 zerstörte Dächer, 34 beschädigte Balkone, 2,4 Millionen Euro Schaden - so die damalige Bilanz der Wohnungsgesellschaft WIWOG.

Auch die zum Unseco-Welterbe gehörende Wittenberger Schlosskirche, an deren Tür Martin Luther vor knapp 500 Jahren seine Thesen genagelt haben soll, wurde beschädigt. Vom Turm krachten zwei zehn Meter lange und mehrere Tonnen schwere Säulen in die Tiefe, eine davon durchschlug das Dach des Kirchenschiffs. Zu sehen ist davon heute nichts mehr.